Beiträge Laura Mariellas Mama

Nun will ich Alle die aufs Ergebnis warten nicht länger quälen!

Das MRT haben wir am Freitag problemlos hinter uns gebracht, dank auch einer guten Freundin die mitgefahren ist, um uns beizustehen. Ohne sie wäre ich beim MRT schon mehrmals in Tränen ausgebrochen. Mariella war wieder ganz tapfer und selbst der Narkosearzt hat dann gemeint, dass man solch ein Kind nicht oft erlebt, vor allem, wenn die Kinder schon soviel hinter sich haben, wären sie doch eher so, dass sie keine Ärzte mehr sehen können. Mariella ist aber immer ganz aufgeschlossen und hat nicht geweint, nicht gequängelt oder sich gegen die Atemmaske gewehrt. Selbst das Sie nüchtern sein musste, hat sie nicht gestört. Im Aufwachraum dann meinte sie zu mir: "Die haben alle blaue Helme auf Mama". Man trägt im Aufwachraum OP Kleidung in grün (ich auch) und Tücher auf dem Kopf (die gibt’s in grün und blau). Ich sagte: "Ja und die Mama auch." Da sagte sie: "Nein Mama nicht." Und ich fragte: "Ja was hat die Mama dann auf?" und sie sagte: "Eine Mütze. Mama hat eine Schlafmütze auf."

Die Tage vor dem Ergebnis waren schlimm für mich. Ohne es wirklich zu merken, war ich verschlossen, schlecht gelaunt, müde, lustlos, … Wusste nicht was mit mir ist, weil ich eigentlich nicht die ganze Zeit bewusst an das Ergebnis gedacht habe. Am liebsten wäre ich alleine weg gefahren und hätte alles stehen und liegen lassen, wollte nur für mich sein. So kam ich mir auch teilweise vor, als würde ich in ner Blase leben und zwar mitbekommen was um mich passiert, aber wirklich da war ich nicht und jedes Gespräch empfand ich als störend. Ganz komisch!!!! Ich sollte am Mittwoch zwischen 15:00 und 16:00 Uhr anrufen, .... Am Mittwoch entschloss ich mich jedoch erst am Donnerstag anzurufen. Ich hatte keine Lust, schwitzend und zitternd die Nummer zu wählen, (meine Stimme zittert immer) und schon, wenn ich nach einem Arzt frage könnte ich in Tränen ausbrechen. Ich meine man bekommt, dann gesagt (kurz ausgedrückt): Mariella wird sterben, oder, Euer leben geht weiter wie bisher! Da ich bisher immer Mittwochs anrufen muss, wenn Freitags das MRT war und ich  noch nie an einem Mittwoch das Ergebnis wirklich erfahren habe (grad kein mehr Arzt zu sprechen, Bilder wurden noch nicht angeschaut, wir rufen zurück, usw.) habe ich beschlossen mir das Telefonat nur einmal anzutun - nämlich am Donnerstag und dachte, wenn’s ein schlimmer Befund ist, werden die sich Mittwoch doch eh melden.

Ich musste meinem Schatz sogar eine Uhrzeit versprechen, wann ich da anrufe, weil er wusste, das ich es sonst um Stunden aufschiebe, .... Um 11:00 Uhr (fast eine Stunde zu spät, als versprochen) rief ich von Arbeit aus an und fragte ob ein Arzt zu sprechen wäre. Die Schwester am Telefon legte mich kurz zur Seite und ich konnte (leider) mithören wie die Ärztin zur Schwester sagte: „Sagen Sie Frau Laesecke ich  rufe zurück. Ich möchte das nicht vor allen Leuten mit ihr besprechen!“ Was ich da dachte, können sich vielleicht einige denken! Ich habe gezittert am ganzen Körper und  geweint als ich aufgelegt habe. Nun musste ich noch irgendwie weiter arbeiten bis die Ärzte anrufen. Nach 45 Minuten kam dann der Anruf: „Frau Laesecke, ich muss mich entschuldigen, dass ich Sie warten lassen hab, aber ich wollte das mit Ihnen in Ruhe besprechen. Da es auch mehrere „Baustellen“ sind bei Mariella! Erstmal soviel, es gibt keine schlimmen Befunde.“

PLLLLLUUUUMMMPPPPSS!!!!!!!!!!! Tiefdurchatmen um nicht zu weinen!!!!! Ich fand es einerseits wirklich lieb, dass sich endlich mal jemand Zeit nahm, um den Befund nicht in Hektik zu besprechen oder nur kurz. Sonst kam meist nur die Antwort: „Hat sich nicht verändert.“ Andererseits war ich aber noch nicht ganz beruhigt und dachte, da kommt noch was. Vielleicht irgendwas anderes schlimmes???? Die Niere? Der Blutschwamm? Die Lymphknoten? .... Die Niere ist nicht entzündet - aber Sammelurin brauchen wir trotzdem noch, weil das was anderes ist, was sie da hat mit dem zu vielen Eiweiß was sie ausscheidet. Der Blutschwamm ist innerlich so gut wie gar nicht mehr zu sehen und die Lymphknoten sind zwar noch geschwollen, aber nicht gewachsen. Außerdem wurde ihr Blut untersucht wegen den Lymphknotenschwellungen und man konnte eine Autoimmunkrankheit (die bei Lymphknotenschwellungen sein kann) ausschließen, zumindest solang Mariella wächst und gedeiht - sonst muss man das noch genauer untersuchen. Beim Tumor könne man fast schon davon ausgehen, das es wirklich nur noch Narbengewebe ist, aber sicher kann man eben nie sein und da die Chemo Anfangs (oder nicht in dem Maße wie normal gewesen wäre??) nicht gewirkt hat, will man da auch nicht voreilig sein. Also alles gut!!! Als ich dann auflegte habe ich erstmal geheult vor Erleichterung! Nun müssen nur noch Ihre Polypen entfernt werden, vielleicht kann ich mir dabei auch meine Mandeln mit raus nehmen lassen, weil ich alle 14 Tage Mandelentzündung habe. Den Sammelurin werden wir leider noch mal in Angriff nehmen müssen per Katheter, weil Sie einfach nicht aufs Töpfchen will. Nach dem Urlaub im Mai war sie schon - fast „Trocken“. Aber als sie wieder im Kindi war, wars rum. Da gibt’s einfach wichtigere Sachen als auf Toilette zu gehen!!!

Nächste Untersuchung dann im November per Ultraschall und wohl die Polypen-OP. Eine unserer leichtesten Übungen!!!

Dank Euch allen fürs Daumendrücken!!!!!!!!

Stand: 05.09.2010